dbs-Postgraduierung Stimmstörungen: Bisher eine stimmige Sache!

Ein Erfahrungsbericht von Maria Blickensdorff, Patholinguistin (B.Sc.)/ IECL (M.Sc.)

Erstmalig bietet der dbs in diesem Jahr die Postgraduierung Stimmstörungen an. Diese hebt sich insofern von „normalen“ Fortbildungen zur Stimmtherapie ab, als dass nach erfolgreicher Absolvierung bundesweit die Kassenzulassung für die Bereiche ST1-4 möglich wird. Dieses Konzept hat nun zur Premiere bereits zehn Interessierte überzeugt.

Diese sind sehr divers sowohl in Bezug auf ihre Vorerfahrung, ihren Wohnort, ihre Arbeitsstelle als auch auf ihr Alter und ihr „Stammstudium“. Drei von ihnen sind Patholinguistinnen (B.Sc.), somit stellen „wir“ derzeit anteilig die größte Gruppe. Die Postgraduierung besteht aus insgesamt 6 Präsenzwochenenden im Zeitraum von März 2017 bis Mai 2018, von denen der überwiegende Teil in Halle(Saale) auf dem Campus der Martin-Luther-Universität stattfindet.

Zusätzlich zu diesen Wochenendmodulen erfordert die Postgraduierung Stimmstörungen 

  • eine umfangreiche Selbststudienaufgabe, in der Grundlagenwissen bspw. zur Atem- und Stimmphysiologie, zur Kehlkopfanatomie, zur Stimmentwicklung und zur Stimmbildungstheorie abgefragt wird; dazu wurde den Teilnehmerinnen bereits vor dem ersten Modul prägnante Fachliteratur auf der übersichtlich strukturierten E-Learning-Plattform bereitgestellt.
  • mindestens 80 supervidierte Praktikumsstunden, die außerhalb der Arbeitszeiten, jedoch u.U. an der eigenen Arbeitsstelle erbracht werden können
  • die studienbegleitende Ausarbeitung einer „Kasuistik“, die im Wesentlichen einer ausführlichen Falldarstellung ähnelt
  • eine abschließende Multiple-Choice-Klausur  

Finanziell kommen zur Teilnahmegebühr von 2.950 Euro für dbs-Mitglieder (3.600 Euro für Nicht-Mitglieder) entsprechende Fahrt-, Unterkunfts- und Verpflegungskosten und auch die Kosten für das vorausgesetzte phoniatrische Gutachten dazu.

Natürlich sind alle Rahmenbedingungen und Informationen zur Postgraduierung Stimmstörungen ausführlich hier auf der dbs-Homepage zu finden. 

Mich persönlich hat die meines Erachtens hohe klinisch-praktische Relevanz dieser ergänzenden Ausbildung zur Teilnahme bewogen. Bei der nun ersten „Stippvisite“ im März habe ich die Stadt Halle als angenehm, beschaulich und sehenswert empfunden. Die Seminarräume auf dem Campus sind hell und einladend und die Organisation ist, wo nicht schon perfekt, maximal unterstützend. Da die Campus-Cafeteria am Wochenende geschlossen war, erschien anfangs lediglich die Versorgung mit Kaffee und anderen Heißgetränken ungesichert. Alternativen konnten jedoch schnell recherchiert und genutzt werden.

Inhaltlich waren Stimmphysiologie und -entwicklung sowie Definition und Diagnose von funktionellen Stimmstörungen auch mithilfe akustischer Analyse das Thema. Didaktisch erinnerte manches zwar noch an ein Erststudium (also nicht ganz zielgruppengerecht), bereits im Verlauf wurden jedoch entsprechende Anpassungen spürbar, sodass ich voll Enthusiasmus auf das nächste Modul blicke und bis dahin hoffentlich mit der Organisation meiner Praktikumsstunden und der Kasuistik noch ein bisschen weiter bin.  

Maria Blickensdorff, Patholinguistin (B.Sc.)/ IECL (M.Sc.)
 

Hinweis:   Der nächste Durchgang der dbs-Postgraduierung Stimmstörungen wird derzeit geplant. InteressentInnen können sich hier dazu anmelden. Um weitere Informationen zu erhalten, können Sie sich auch für den Email-Verteiler eintragen lassen. Senden Sie dazu eine Mail mit dem Betreff „dbs-Postgraduierung Stimmstörungen“ an hoell@dbs-ev.de (Jasmin Höll, Justitiarin des dbs). 

Bericht über den Start der dbs-Postgraduierung Stimmstörungen

Endlich war es soweit: Am 11. und 12. März 2017 fand das erste Seminar der dbs-Postgraduierung Stimmstörungen statt. Der Premieren-Jahrgang traf sich dazu in den Seminarräumen der Klinischen Sprechwissenschaft (Universität Halle-Wittenberg). Wir danken dem Studiengang und der Universität sehr herzlich für die organisatorische Unterstützung!

Die Teilnehmerinnen der dbs-Postgraduierung haben schon vor einigen Wochen mit ihrer Vorbereitung begonnen: Das Konzept sieht vor, dass sie vor und nach den Präsenzseminaren vielfältige Aufgaben des Selbststudiums erbringen, damit die erforderlichen ECTS-Punkte vergeben werden können. Das Dozententeam hatte sich deshalb im Vorfeld mehrfach getroffen, um die Themenabfolge zu koordinieren. Der Umfang der Studienleistungen und das abgestimmte Gesamtkonzept machen den Unterschied zu einer individuellen Zusammenstellung von Fortbildungsveranstaltungen aus. Die dbs-Postgraduierung ist daher die einzige Weiterqualifizierung, die als gleichwertig zu Studieninhalten anerkannt wird und zu einer Erweiterung der Kassenzulassung führt.

Das erste Präsenzseminar wurde von Steffen Glückselig (Klinischer Sprechwissenschaftler, hsg Bochum, im Foto rechts) durchgeführt. Außerdem wurden die Teilnehmerinnen vor Ort von Prof. Dr. Susanne Voigt-Zimmermann begrüßt, die als Studiengangsverantwortliche fungiert. Dr. Claudia Iven, Stellvertretende dbs-Vorsitzende, stand darüber hinaus telefonisch für alle organisatorischen Fragen zur Verfügung. Die Teilnehmerinnen haben das erste Präsenzwochenende als sehr ergiebig, lernintensiv und zufriedenstellend beschrieben.

Möchten Sie im nächsten Jahr an der dbs-Postgraduierung teilnehmen? Sie finden alle Informationen unter <link postgraduierung/>www.dbs-ev.de/postgraduierung/</link> und können sich bereits jetzt in die Mailingliste für InteressentInnen eintragen lassen. Dazu senden Sie bitte eine E-Mail mit dem Betreff "dbs-Postgraduierung Stimmstörungen" und Ihrer Adresse an hoell@dbs-ev.de.  

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