Vorabendveranstaltung der Studierenden zum dbl-dbs-Forsungssymposium | Online
05.03.2021 um 18:15 Uhr
Forschende Vielfalt: 10 Jahre dbl dbs Forschungssymposium (Online-Tagung) - Flyer zum Forschungssymposium.
Traditionell wird der Vorabend des Symposiums (05. März 2021) wieder durch eine Veranstaltung für Studierende gestaltet (Infos siehe unten). Ausgerichtet wird diese von den studentischen Vertreterinnen des dbs an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Eine Anmeldung ist bis zum 26.02.2021 mit Angabe der E-Mailadresse und Namen unter halle@studierende.dbs-ev.de möglich.
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Vorabendveranstaltung der Studierenden
Programm 05.03.2021
18.15 Uhr Begrüßung
18.30 Uhr Vortrag: Aphasietherapie anders gedacht!
Biographiearbeit und narratives Interview mit Aphasiker*innen.
Es ist oft sehr mühsam und - seien wir mal ehrlich - oft auch langweilig, die altbekannten Übungsmuster in der Aphasietherapie anzuwenden.
Nora Gürtler (MA der Sprechwissenschaft aus Halle) wird uns von Ihrem Projekt Navita berichten, in dem sie mit ihrem Kollegen Christoph Collmann einen ganz anderen spannenden und wertschätzenden Weg gewählt hat.
Aphasische Patient*innen werden hier in einer respektvollen Art und Weise nach biographischen Höhen und Tiefen interviewt, zum Erzählen animiert. Einerseits werden sie so nicht allein auf ihr Krankheitsbild reduziert, sondern ihre Ressourcen, Stärken und ihre Deutungshoheit über sich selbst und ihre Geschichte kann zurückerlangt werden. Biographiearbeit kann ein hilfreicher Anstoß zur Aktivierung von Ressourcen und Bewältigungsstrategien bzgl. der eigenen biografischen Situation sein. Neu und wieder entdeckte Ressourcen können auf diese Weise helfen, die aktuelle Lebenssituation aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten und zu meistern. Auch Angehörige werden mit einbezogen und können die gemeinsame Lebensgeschichte (mit)erzählen und reflektieren. Das narrative Interview gibt den Patient*innen dabei vielfältige und kreative Gestaltungsmöglichkeiten ihrer Äußerungen. Nicht die betroffene Sprache steht im Vordergrund, sondern die Handlungsfähigkeit und der Gestaltungsspielraum der Patient*innen. Dabei können vermeintlich verlorene Kommunikationskompetenzen entdeckt und gestärkt werden. Es wäre spannend, über diesen noch viel zu wenig erforschten ‚Kommunikationsansatz mit Aphasiker*innen‘ in einen wissenschaftlichen Diskurs zu kommen.
19.15 Uhr Diskussion – Fragerunde
19.45 Uhr Ende