26.01.2023
Das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) betrachtet im gerade erschienenen Heilmittelbericht die Auswirkungen der Pandemie auf die Therapiehäufigkeit. Nachdem die Zahl der Behandlungen in den ersten Pandemiewellen zurückging (Lockdowns, weniger Arztbesuche, Schließung therapeutischer Praxen, noch keine Videotherapie-Optionen), haben sich die Verordnungen und die Behandlungen wieder auf ein Niveau wie vor der Pandemie eingependelt. Was vom WIdO aus diesen nackten Zahlen abgeleitet wird, ist allerdings ausgesprochen fragwürdig: „Offenbar hat die Sprachentwicklung von Kindern in der Pandemie‐Zeit trotz der Einschränkungen keinen größeren Schaden genommen,“ heißt es in der Pressemitteilung des WIdO.
Angesichts monatelanger Wartelisten, langfristigem Behandlungsbedarf vieler Kinder und vor allem einer Welle von Kindern, die aus der Pandemie mit sehr rudimentären Kommunikations- und Sprachfähigkeiten herausgekommen sind und die nun in die Praxen kommen, ist das eine sehr mutige Einschätzung, die sich nicht mit den Erfahrungen vor Ort deckt.
Zum Nachlesen finden Sie hier den Heilmittelbericht https://www.wido.de/fileadmin/Dateien/Dokumente/Publikationen_Produkte/Buchreihen/Heilmittelbericht/wido_hei_heilmittelbericht_2022_2023_final.pdf
und die Pressemitteilung dazu Heilmittelbericht 2022 | Pressemitteilungen | WIdO – Wissenschaftliches Institut der AOK
An dieser Stelle können Betroffene oder interessierte Eltern bzw. Angehörige von sprach- und sprechgestörten Menschen Sprachtherapeut:innen in ihrer Nähe finden.
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