24.09.2024
Die Fähigkeit zu lesen gelingt vielen Erwachsenen mühelos, aber bei erworbener Dyslexie kann es langsam und mühsam werden. Es gibt unterschiedliche Arten einer Lesestörung, je nachdem, welche Leseroute gestört ist. Üblicherweise wird über alle drei Routen, die semantisch-lexikalische, die direkt-lexikalische Route und die äußere, sublexikalische Route gelesen. So gelingt es uns, regelmäßige und unregelmäßig geschriebene Wörter zu lesen. Auch unbekannte und seltene Wörter und rein grammatikalisch bedeutsame Einheiten wie Funktionswörter und Morphemendungen können wir erfassen und verarbeiten.
Bei einer phonologischen Dyslexie wird die sublexikalische Route ausgespart. Betroffene haben Probleme, Buchstaben den richtigen Lauten zuzuordnen. Ein Kennzeichen dieser Dyslexie sind besondere Schwierigkeiten beim Lesen von Pseudowörtern oder unbekannten und seltenen Begriffen.
Ellyn Riley und Cynthia Thompson aus Evanston (USA) untersuchten 2015 in ihrer Studie die Anwendung der Prinzipien der phonologischen Komplexität auf das Training der Graphem-Phonem-Korrespondenz bei Erwachsenen mit phonologischer Dyslexie. Sie nahmen an, dass das Training von phonologisch "komplexerem" Material zu einer verbesserten Generalisierung auf ungeübte Wörter führen würde.
Ob ihre Annahme bestätigt wurde, erfahren Sie in einer neuen Folge LingoScience, dem Logostudienpodcast vom dbs und Lingo Lab. Jetzt reinhören überall da, wo es Podcasts gibt und in der Infothek des dbs und bei lingo-lab.de
An dieser Stelle können Betroffene oder interessierte Eltern bzw. Angehörige von sprach- und sprechgestörten Menschen Sprachtherapeut:innen in ihrer Nähe finden.
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