20.03.2025
"Erst denken, dann sprechen …“ – dieser spontane Ausspruch im Planungsteam stellte sich als das perfekte Motto für das 24. dbs-Symposium heraus. In insgesamt 11 Vorträgen wurde der Zusammenhang von Kognition und Sprache unter vielfältigen Gesichtspunkten beleuchtet, so dass die über 250 Teilnehmenden sowohl neueste wissenschaftliche Erkenntnisse als auch konkrete Tipps für den sprachtherapeutischen Behandlungsalltag mitnehmen konnten.
Allen Vortragenden ist es gelungen, die Relevanz ihrer hochspezifischen Forschungsfragen für die sprachtherapeutische Praxis herauszustellen. Umgekehrt waren die praxisorientierten Vorträge theoretisch fundiert und aufgrund von Foto-, Video- und Audioaufnahmen äußert anschaulich. Wer sich über die einzelnen Inhalte genauer informieren möchte, findet die Vortrags-Abstracts hier.
Zwei Keynote-Vorträge gaben tiefere Einblicke in ein Themengebiet und leiteten daraus erfreulich prägnante „Take Home Messages“ ab. So erläuterte Marcus Hasselhorn (Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation), dass die Kapazität des Arbeitsgedächtnis die (schrift-)sprachlichen Leistungen besser vorhersagt als ein Intelligenztest und betonte, dass die Fähigkeit des Inneren Nachsprechens (Rehearsal) zentral für einen gelingenden Bildungserwerb ist. Rahel Schumacher (Kantonsspital Luzern) konnte mit ihren Daten zeigen, dass die Untersuchung kognitiver Funktionen ist auch bei Aphasie möglich ist und unbedingt erfolgen sollte, um sämtliche Therapiemöglichkeiten auszuschöpfen. Nicht nur in ihrem Vortrag wurde der Wert einer engen interdisziplinäre Zusammenarbeit mit der Neuropsychologie herausgestellt.
Abgerundet wurde das wissenschaftliche Programm durch 23 Posterpräsentationen, die sehr eindrucksvoll die Bandbreite der sprachtherapeutischen Praxis und Forschung aufzeigten. Bei einer Tasse Kaffee fand so auch in den Pausen ein angeregter Austausch statt. Traditionell gehörten weiterhin Fortbildungsworkshops, der Science Slam des dbs-Doktorand:innen-Netzwerks und die Verleihung des dbs-Förderpreis zum dbs-Symposium. Und der gesellige Teil kam natürlich auch nicht zu kurz: Im Anschluss an die dbs-Mitgliederversammlung wurde im Brauhaus Päffgen gefeiert.
Ein herzlicher Dank geht an das Orga-Team der Universität zu Köln (Prisca Stenneken, Lisa Gerhards, Jana Quinting, Mareike Naber, Verena Quitmann, Katharina Hogrefe, Daniela Breidenbach und Ilona Rubi-Fessen) und des dbs (Hendrike Frieg, Bernd Frittrang, Gianna Kuhles und die Mitarbeiterinnen der dbs-Geschäftsstelle).
Wir freuen uns auf das 25. Wissenschaftliche Symposium des dbs, das 2027 in München stattfinden wird.
An dieser Stelle können Betroffene oder interessierte Eltern bzw. Angehörige von sprach- und sprechgestörten Menschen Sprachtherapeut:innen in ihrer Nähe finden.
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