Berufspolitische Informationen für Arbeitnehmer:innen & Mitmachworkshop "KI in der Sprachtherapie"
Freitag, 25.10.2024, online (Zoom), 8.00 - 13.00 Uhr
Um 8.00 Uhr starten wir mit der Berufspolitik und aktuellen Informationen des Verbands.
Wir freuen uns auf dbs-Justitiarin Jasmin Höll, die über die laufenden Themen informieren wird und für Fragen zur Verfügung steht.
Anschließend folgt der Mitmach-Workshop
"KI in der Sprachtherapie" (10.00 Uhr - 13.00 Uhr, 2 Fortbildungspunkte)
Vom Erstellen von Wortlisten über die Übersetzung von Elterngesprächen bis zum Entwerfen von Bildmaterial für die Therapie: KI wird Schritt für Schritt erklärt, der Workshop ist auch für Anfänger:innen konzipiert. Wir wollen künstliche Intelligenz für unseren Therapie-Alltag nutzbar machen und zwar möglichst einfach und praxisrelevant, so dass wir gleich selbst im Workshop damit losarbeiten können.
Dafür konnten wir Frau Dr. Karin Reber gewinnen. Sie ist akademische Sprachtherapeutin und Sonderschullehrerin für Sprachheilpädagogik und Informatik, zudem Lehrbeauftragte an der PH Vorarlberg für den Hochschullehrgang Sprachheilpädagogik.
KI-Anwendungen wie Open AI, Immersive Reader, DeepL werden erklärt und ausprobiert. Im Vorfeld kann sich jede:r Teilnehmer:in die entsprechenden Programme installieren, um sie dann im Workshop zu nutzen.
Die Anmeldung ist ab sofort per E-Mail an info@dbs-ev.de möglich. Bitte geben Sie Ihren Namen, Ihr Geburtsdatum und Ihre Mitgliedsnummer an. Bitte geben Sie auch an, ob Sie am berufspolitischen Teil und/oder am Mitmachworkshop teilnehmen möchten.
Sie erhalten für die Teilnahme am Workshop zwei Fortbildungspunkte. Die Kosten für die Veranstaltung trägt der dbs, sie ist daher für dbs-Mitglieder kostenlos und dbs-Mitgliedern vorbehalten.
Wir freuen uns sehr auf Ihr (virtuelles) Kommen!
Ihr Beirat für Arbeitnehmer:innen
Stephanie Parau und Ute Hentschker-Ott
In vertrauter Runde, die doch aber immer wieder auch neue Mitglieder birgt, fanden wir uns nach drei Monaten wieder zusammen. Zunächst starteten wir mit einer Einstiegsrunde: Der Auftrag: „Mein Schlagwort zu diesem Sommer". Die Teilnehmenden hatten interessante und äußerst unterschiedliche Leitworte zu bieten:
Anstrengung, Kreativität, Sommerliebe, Hitze, Insolvenzen ( s. u.), um nur einige Beispiele zu nennen.
Inhaltliche Themen der Sitzung waren zunächst die Krankenhausreform und die allseits ‚beliebten‘ Fallzahlen. Hier zeigten sich wieder einmal die Veränderungen im Therapiealltag wie der Wechsel von Qualität zur Quantität, um die Wirtschaftlichkeitsperspektive der Kliniken umzusetzen, im Unterschied zum reellen Therapiebedarf jedes Einzelnen. Aufgrund von Streichungen und niedrigerem Patientenaufkommen im Krankenhaussetting (Insolvenzen aufgrund von Klinikzusammenlegungen und Schwerpunktbildungen), Therapeut:innenmangel etc.) erfahren die angegliederten Praxen eine Reduzierung ihres Einkommens, was selbstredend Auswirkungen auf die Mitarbeitenden hat. Hier sei beispielsweise das Nichterfüllenkönnen des vertraglich geregelten monatlichen Stundenumfangs bzw. eine zwangsläufig plötzlich reduzierte Gehaltszahlung genannt.
Hier schloss sich direkt ein reger Austausch im Hinblick auf das Für und Wider der Tätigkeit im Krankenhaus an: abwechslungsreiche Tätigkeit, Möglichkeiten des direkteren interdisziplinären Austauschs, bessere Diagnostik und Befundung im Gegensatz zur Praxistätigkeit mit vielen Therapieabsagen, schwierigeren Absprachemöglichkeiten und Hausbesuchsfahrten. Auch das Thema Wochenenddienste/ Rufbereitschaft, welches schon öfter Schwerpunktthema im Rahmen des Klinikstammtischs war, tauchte in dieser speziellen Diskussion wieder auf und wurde intensiviert: Wie ist die Abrechnung/ die Bezahlung für die Praxen und die vor Ort tätigen Mitarbeiter:innen? Welcher Aufwand wird anerkannt? Ist eine Anwesenheit am Arbeitsplatz notwendig?
Einige Kolleg:innen konnten aus dem eigenen Berufsleben berichten, da sie praktische Erfahrungen sowohl in ambulanter Praxis als auch in einer Klinik aufweisen konnten. Aus Sicht der Teilnehmenden kann keine allgemeingültige, rationale Empfehlung für oder gegen die Tätigkeit als Sprachtherapeut:in in einer Klinik geben werden, es ist, wie so oft im Leben, persönlichkeitsabhängig, wie man sich entscheidet.
Abschließend wurde noch kurz über das Entlassmanagement (Beendigung Klinikaufenthalt=> ambulante Weiterversorgung) und dessen Umsetzbarkeit gesprochen. Viele Ärzte kennen das Procedere nicht, den Praxen ist es oft nicht möglich ad hoc viele Therapien für eine einzelne Person in kürzester Zeit einzuplanen. Auch tauschten wir uns kurz über die Möglichkeiten und Grenzen der ambulanten FEES aus, hier zeigte sich wieder einmal großer Redebedarf: Qualität der Untersuchungen, Weiterleitung der Befunde , die oft nicht zu überwindenden Entfernungen, etc.
Fazit des Abends: gelungener Austausch, Kontaktaufnahme zwecks Netzwerkarbeit einzelner Teilnehmenden untereinander, großer Gewinn durch gegenseitige Beratung und Austausch!
Herzliche Grüße
Marion Zielinski, Ute Hentschker-Ott
Nächster Klinikstammtisch: Donnerstag, 12. Dezember 2024 (18.30 Uhr bis 20.30 Uhr, online)
In lockerer Runde trafen sich die Interessierten am 13.06.2024 wieder zum gemeinsamen Austausch. Eine Teilnehmerin schaltete sich sogar von Sardinien aus zu, was uns alle sehr gefreut hat, zeigt dies doch, dass dieses informelle Treffen mittlerweile fest etabliert ist.
An diesem Abend stellte Jennifer Linkmeyer, Physiotherapeutin und ehrenamtliches Mitglied der Gruppe „Health for future“, ihre Arbeit sowie die Ziele der Gruppe vor und hielt einen Vortrag zum Thema der planetaren Gesundheit. Der Gesundheitssektor ist laut der Organisation „Health Care Without Harm“ für gut 5 % des bundesweiten CO2-Ausstoßes verantwortlich. Die Referentin stellte sehr anschaulich die Bandbreite der Auswirkungen des Klimawandels dar (höhere Anzahl an Atemwegserkrankungen, Schlaganfällen, Frühgeburten etc.) und zeigte einzelne niederschwellige Handlungsmöglichkeiten im (Arbeits-) Bereich eines jeden Einzelnen von uns auf: Wechsel vom Auto auf den öffentlichen Personennahverkehr, Nutzung eines Jobrades, Einsatz wiederverwendbarer Materialien in der Therapie, Mülltrennung, um nur einige Beispiele zu nennen.
Die anschließende Diskussion zeigte noch einmal die Brisanz des Thema und wie dringlich das Handeln auf ganz vielen Ebenen ist - und wie einfach doch schon im Kleinen umsetzbar! Ein weiterer wichtiger Punkt war die Teilhabe unserer Patient:innen an diesem wichtigen Vorgehen: Sie sind eingeschränkt in ihren kommunikativen Kompetenzen und häufig auch in finanzieller Hinsicht. Wichtige Faktoren, um sich diesbezüglich einbringen zu können. ´ökologische Teilhabe´ ist somit nicht oder kaum möglich. Hier besteht ebenfalls dringender Handlungsbedarf, zu dem wir Therapeut:innen ebenfalls aufgerufen sind.
Fazit, mit den Worten von Stefan Zweig: "Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Schritte tun, können das Gesicht der Welt verändern."
Ute Hentschker- Ott, Beirat Arbeitnehmer:innen im dbs,
Marion Zielinski, dbs- Vertreterin für Arbeitnehmer: innen, Großraum Kassel-Brilon-Paderborn
Save the dates:
nächster Klinikstammtisch: Donnerstag, 5.9.2024, 18.30 Uhr bis 20.30 Uhr
Arbeitnehmer:innentag: Freitag, 25.10.2024: Berufspolitische Informationen & Mitmachworkshop "KI in der Sprachtherapie", online (Zoom), 8.00 - 13.00 Uhr
Neue und bekannte ´Gesichter` trafen sich zum ersten Klinikstammtisch des Jahres 2024.
„Wenn ich nicht scheitern könnte und alles möglich wäre, was würde ich sofort in meinem beruflichen Alltag verändern?“ - so die Eingangsfrage des Abends an die Teilnehmenden.
Ein breites Spektrum an (verborgenen ) Wünschen kam zum Vorschein:
radikale Abschaffung der Heilmittelverordnungen, der DRGs, Verbesserung der interdisziplinären Kommunikation, mehr Therapieräume, Schulungen hinsichtlich unseres Arbeitsfeldes für das Pflegepersonal, neue Konsistenzen für die Testung mittels FEES finden, ein einheitliche Dokumentationswesen etablieren, mehr Personal, Abschaffung der Wochenenddienste und nicht zuletzt, dass es im therapeutischen Handlungsfeld nicht hauptsächlich um das Thema Geld geht und die Qualität ins Abseits rutscht.
Auch kristallisierte sich eine Unzufriedenheit hinsichtlich der Gelderverteilung in den Kliniken in Bezug auf die einzelnen Fachrichtungen heraus- Konsens war, dass im sprachtherapeutischen Bereich anteilig deutlich weniger Mittel für Neuanschaffungen zur Verfügung stehen als beispielsweise in den physiotherapeutischen Abteilungen.
Die vielfältigen Veränderungswünsche boten direkt eine gute Diskussionsbasis. Auffällig war wieder einmal, dass bestimmte Themen in regelmäßigen Abständen immer erneut diskutiert werden, mitunter sogar seit Jahren in den Einrichtungen Gegenstand des Austauschs sind.
Weitere Themen des Abends:
Der Aufbau einer Schluckambulanz (diesbezüglich wurden Fragen hinsichtlich Organisation, Koordination und Finanzierung/ Abrechnungsmodalitäten gestellt), die sprachtherapeutische Testung im Akutkrankenhaus (Aphasie-Check-Liste (ACL), Aphasie-Schnell-Test (AST), Bielefelder Aphasie Screening Akut & Reha (BIAS A&R), der Einsatz von Konsistenzen, Färbefarben und Geschmacksreizen bei der Schluckuntersuchung sowie das aktuelle Thema „Apps in der Sprachtherapie“, hier am Beispiel von Neolexon.
Außerdem berichtete eine Teilnehmerin über ihre Arbeit im Bereich Stimmrehabilitation mittels nicht-invasiver Sensortechnologie: Diese kann stumme Sprechbewegungen detektieren und charakterisieren. Nachfolgend sollen diese in Echtzeit in hörbare Sprache verwandelt werden. Geforscht und entwickelt wird derzeit für kehlkopflose Menschen (nach Tumor-OP).
Fazit: spannende Diskussionen, Wissensaustausch, Erweiterung des fachlichen Horizonts, Netzwerke sind wichtig!
Danke an alle Teilnehmenden für die Mitgestaltung des gelungenen Onlinetreffens.
Ute Hentschker-Ott
Die Arbeitnehmer:innenvertretung des dbs veranstaltet regelmäßig Arbeitnehmer:innentage zu allen aktuellen berufspolitischen Themen für Arbeitnehmer:innen.
Hier finden Sie Informationen über die bisherigen Arbeitnehmer:innentage und Aktivitäten des dbs-Beirats für Arbeitnehmer:innen.
An dieser Stelle können Betroffene oder interessierte Eltern bzw. Angehörige von sprach- und sprechgestörten Menschen Sprachtherapeut:innen in ihrer Nähe finden.
Exklusiv für dbs-Mitglieder:
Aktuelle Informationen, Verträge, Preisvereinbarungen, Servicepapiere etc.