Einladung zum dbs–Arbeitnehmer:innen-Tag 2023
Freitag, 3. November 2023, online
Liebe Kolleg:innen,
wir möchten Sie herzlich zum diesjährigen dbs-Arbeitnehmer:innen-Tag einladen! Die Veranstaltung findet auf mehrfachen Wunsch wieder online statt.
Beginnen werden wir mit dem berufspolitischen Teil. RAin Jasmin Höll, Justitiarin des dbs, wird uns von 8–9:30 Uhr eine Zusammenfassung zu Neuerungen und Änderungen im Bereich der Berufspolitik geben. Themen wie Arbeitsverträge, Gehaltsempfehlung oder Inflationsausgleichsprämie stehen auf der Agenda.
Im Anschluss findet von 10–12 Uhr ein Mitmachworkshop statt. Das Thema ist auch in diesem Jahr wieder für alle Therapeut:innen, egal welcher Spezialisierung, interessant:
„Lass den Stift sprechen – Sketchnotes und Bildsprache in der Logopädie;
einfache Strichzeichnungen als flexibles Therapiewerkzeug für alle Störungsbilder“
Als Referentin konnten wir Ayoka Kaiser, selbst Logopädin und zudem Illustratorin und Dozentin für visuelle Kommunikation, gewinnen.
Bei Sketchnotes (sketch, engl. für Skizze und note‚ engl. für Notiz) handelt es sich um das Aufeinandertreffen von Wort und Bild mittels einfacher Symbole, Strichzeichnungen Graphikelementen sowie Farben, also visualisierte Notizen. Damit kann man Inhalte auf dem visuellen Weg verdeutlichen, sich diese besser merken bzw. für das Gegenüber leichter verständlich darstellen. Eine Art Bildsprache wird zum Werkzeug in Therapiesitzungen, für Teambesprechungen etc. Sketchnotes sind Sprachvisualisierungen, die im Augenblick entstehen, Sprachbarrieren können damit überwunden werden und das Denken sowie das Fühlen werden mit integriert.
Im angebotenen Kurzworkshop sollen erste Symbole und konkrete Einsatzideen für die Therapie vorgestellt und das Interesse an dieser besonderen Arbeitsweise geweckt werden.
Und alle die denken, sie hätten nicht das entsprechende Zeichen-Talent, können wir beruhigen: „Künstlerische Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Wer schreiben kann, kann Sketchnotes anwenden.“, beschreibt Frau Kaiser die Voraussetzungen. Sie benötigen lediglich einen Stift, mit dem Sie gerne malen (Kugelschreiber, Fineliner, Filzstift, „Permanentstifte“) sowie einen Block und Neugier!
Bei Fragen wenden Sie sich gerne an AN@dbs-ev.de
Anmeldung: Bitte melden Sie sich per Mail bis zum 15. Oktober 2023 unter info@dbs-ev.de an.
Bitte geben Sie bei der Anmeldung Ihren Namen und Ihr Geburtsdatum für die Teilnahmebescheinigung an. Für die Teilnahme an dem von uns angebotenen Workshop erhalten Sie einen Fortbildungspunkt.
Den Zugangslink zur Zoom-Konferenz erhalten Sie ein paar Tage vor der Veranstaltung per Mail. Die Teilnahmebestätigung wird Ihnen im Anschluss an die Veranstaltung zugesendet.
Wir freuen uns sehr auf Ihre virtuelle Teilnahme!
Herzliche Grüße
Stephanie Parau & Ute Hentschker-Ott,
dbs Beirat für Arbeitnehmer:innen
Am 7. September wurde der 7. Online- dbs-Stammtisch (nicht nur) für Klinikangestellte durchgeführt. Zu Beginn erfolgte eine Reflektionsrunde zum Thema: „ Wie habe ich diesen heißen Sommer als Arbeitnehmer:in erlebt, wie erging es den Kolleg:innen, Patient:innen, Heimbewohner:innen und Logopädieschüler:innen.“ Überlegungen zu Strategien für folgende schwül-warme Sommer wurden duskutiert, diese reichten vom kühlenden Pfefferminzspray bis zu Umbaumaßnahmen- träumen darf man ja! Einig war man sich, wie gut es ist kaum noch Masken tragen zu müssen.
Schwerpunkt der Septembersitzung war das Thema „Krankenhausreform“. Das Finanzierungsmodell der Fallpauschalen (DRGs) soll dem Modell des sogenannten „Vorhaltebudgets“ weichen. Gelder sollen dann für Leistungen gezahlt werden, die angeboten werden, unabhängig von der tatsächlichen Nutzung oder Auslastung. Geplante Personalbudgets sehen allerdings kein Therapiebudget vor. Leider wurden die therapeutischen Fachgruppen bei der Erarbeitung des Eckpunkteprogramms nicht einbezogen, aus Sicht der Teilnehmenden ein nicht tragbarer Umstand ist. Außerdem sollen kleinere Kliniken geschlossen und bestehende größere Kliniken erweitert und somit Leistungen zentralisiert werden. Letzteres fand in Maßen bereits in den vergangenen Jahren schon statt, was rein wirtschaftlich selbstverständlich sinnhaft ist. Insgesamt aber führen die vielen Veränderungen, die Umstrukturierungen und die (so) anvisierte Reform zur Verunsicherung bei den Angestellten. Bernd Frittrang, Bundesvorsitzender des dbs berichtete über diesbezügliche bisherige und die geplante Aktivitäten von Verbandsseite: Gründung einer Arbeitsgruppe zur Krankenhausreform, themenbezogene Öffentlichkeitsarbeit, Teilnahme an geplanten Sitzungen etc.
Mit Beginn des Jahres 2024 soll die Reform in Kraft treten.
Fazit 1 und Plan der Teilnehmenden: unbequeme Fragens stellen als kleiner Schritt zur Mitgestaltung!
Zum Abschluss erfolgte noch ein Dank an den dbs für die bisherigen Informationen zum Thema Krankenhausreform (siehe Homepage: https://www.dbs-ev.de/service/news-einzelansicht/?tx_ttnews%5Btt_news%5D=3164&cHash=6af714496a48b2f79fbb352e1dbdabbf). Hinweisen möchten wir noch auf die Möglichkeit der Unterzeichnung der Onlinepetition „Krankenhausreform: Alle Gesundheitsberufe beteiligen“: https://www.openpetition.de/petition/online/krankenhausreform-alle-gesundheitsberufe-beteiligen
Ein weiterer Schwerpunkt des Onlinetreffens war die Thematik FEES:
Notwendigkeit der objektiven Schluckaktuntersuchung als Therapiebasis, Häufigkeit/ Wiederholung dieser speziellen Untersuchungsmethode, therapeutische Erfahrung versus FEES. Einzelne Teilnehmer:innen berichteten über die Dysphagietherapie in ihrem Arbeitsalltag und diskutierten kritisch den Kosten-Nutzen-Effekt sowie den Umgang von Ärztinnen und Ärzten mit dieser speziellen Untersuchungsmethode.
Fazit 2: Auch hier gehören (medizinische) Diagnostik und Therapie unabdingbar zusammen!
Weitere Themen waren die Rufbereitschaft im Rahmen der therapeutischen Arbeit auf Stroke Units: Umwandlung in Festdienste, Vergütung derselben und Praktikabilität. Verschiedene Modelle wurden vorgestellt (z. Bsp. trotz Anwesenheitspflicht die genaue zeitliche Präsenz selbst bestimmen zu können) und miteinander verglichen.
Die Zeit verging wieder wie im Flug – Berufsanfänger:innen und alte Häsinnen und Hasen profitierten stark voneinander.
Hinweisen möchten wir auf folgende Veranstaltungen:
Fazit 3: Ein spannender und abwechslungsreicher Herbst steht bevor!
Ute Hentschker-Ott, Beirat für Arbeitnehmer:innen im dbs
Wir begannen mit einer Warm-up-Runde unter dem Aspekt: „Wenn ich einen anderen medizinischen Beruf wählen müsste, würde ich gerne … sein, und würde … verändern“.
Ein bunter Blumenstrauß an Berufswünschen zeigte sich: Pflegedienstleitung, Chefärztin, Oberärztin, Psychologin, Stationsleitung bis hin zur Kreierung einer neuen Berufsgruppe, die das Miteinander, die interdisziplinäre Zusammenarbeit voranbringen und vertiefen sollte. Wichtig wäre allen Teilnehmerinnen auch, mehr Augenmerk auf die Privatsphäre der Patient:innen zu legen, verbesserte Kommunikation im Kliniksetting zu erzielen, tägliche Visiten, Mediation, Verbesserung des Entlassmanagements, ethische Fallbesprechungen sowie Supervision.
Den Hauptteil nahm in der Junisitzung das Thema Dokumentation ein. Die Teilnehmenden tauschten ihre Erfahrungen mit den jeweiligen Dokumentationsprogrammen (z. B. Orbis, Nexus) aus und berieten sich gegenseitig. Erörtert wurde auch die Frage, wer eigentlich die Dokumentationen wirklich liest, lesen sollte und wie man Kolleg:innen dazu bringt… Gesucht wurde außerdem nach Strategien, um auf therapiebezogene Veränderungen aufmerksam zu machen: Wird ein neuer Kostplan erstellt, wo positioniert man diesen? Wie markiert man neue Meldungen sinnvoll? Sind Kostempfehlungen gleichzusetzen mit ärztlichen Anordnungen?
Als hilfreich erachtet wurde die Einführung einer turnusmäßigen Weiterbildung durch die Sprachtherapeut:innen für das Pflegepersonal: Schwerpunkte Dysphagie und Mundpflege.
In hohem Maße fällt auf, wie wenig Zeit sich Pfleger:innen nehmen bzw. nehmen können, um eine adäquate Mundpflege bei den Erkrankten durchzuführen. Eine Kollegin berichtete, dass sie begonnen hat, das Pflegepersonal in `ihrer´ Klinik regelmäßig diesbezüglich zu schulen. Diese Veranstaltung wurde in ihrer Arbeitsstätte als verpflichtend angesetzt.
Ausgehend von den Missständen wurde das Thema Mundpflege inhaltlich vertieft und auf Folgen aufmerksam gemacht: verminderte Durchblutung, Entstehung von Soor, Sensibilitätsstörungen etc.
Eine „Fachkraft Mundpflege“, wie in Japan bereits üblich, wäre auch in Deutschland wünschenswert. Nicht zuletzt, um im Anschluss therapeutisch mit den Patient:innen adäquat arbeiten zu können.
Gemeinsam verschafften wir uns einen Überblick beim Portal https://mund-pflege.net/, einer Lernplattform, welche Informationen und Handlungsempfehlungen zum Thema Mundgesundheit bietet.
Termine für die nächsten Klinikstammtische:
Donnerstag, 7.9.2023 und Donnerstag, 14.12.2023, online via Zoom von 18.30 Uhr bis 20.30 Uhr.
Eine Einladung erfolgt wie gewohnt per Mail und wird auch auf der Homepage des dbs unter der Rubrik ´Arbeitnehmer:innenˋ veröffentlicht.
Ute Hentschker-Ott, Beirat für Arbeitnehmer:innen im dbs
Ganz so viele Teilnehmerinnen wie auf dem Bild waren es nicht, am 23.3.2023, aber das erste Treffen im neuen Jahr war wieder gut besucht und voller Wiedersehensfreude, gepaart mit Themenvielfalt und Diskussionsreichtum:
Nicht neu, aber immer wieder ganz weit vorne im Fokus ist der Fachkräftemangel, unter dem auch unsere Branche zu leiden hat: Überlastung der Therapeut:innen, lange Wartezeiten für Patient:innen, Priorisierung und deren Folgen für beide Seiten. Berichtet wurde ebenfalls von einer vorübergehend geschlossenen Stroke-Unit aufgrund von Pflegepersonalmangel.
Aber, es gab auch ein erfreuliches Beispiel einer Teilnehmerin! Aufgrund der momentanen Situation konnte sie als Arbeitssuchende ihre Vorstellungen und Wünsche bzgl. des neuen Arbeitsplatzes umsetzen und somit sehr zufrieden wieder in das Berufsleben einsteigen! Eine andere Teilnehmerin berichtete, da mittlerweile wieder mehr Praktika absolviert werden, dass sie diese Situationen ganz bewusst als Werbung für die Kliniktätigkeit und bewussteres Anlernen für die eigene Institution nutzt.
Von ihrem Promotionsvorhaben im Bereich Dysphagie, u. A. mit dem Schwerpunkt Systemtische Literaturarbeit bzgl. des Schluckvorgangs bei Gesunden, berichtete eine Therapeutin, welche von Anfang an am Stammtischtreffen teilnimmt. Der Bericht stieß auf großes Interesse.
Die unterschiedlichen Rehabilitationsphasen, deren ursprüngliche Klassifizierung sowie Nutzen und Auswirkungen nahmen ebenfalls einen großen Raum im Rahmen des Treffens ein. Einige Teilnehmerinnen, die schon länger im Berufsleben stehen, berichteten von den Erfahrungen und den Veränderungen: mehr körperliche Arbeit, zum Teil werden für scheinbar leichtere Erkrankungsfälle keine stationären Rehaplätze mehr angeboten, von offizieller Seite werden Anträge vermehrt mit dem Hinweis auf intensive ambulante Therapie abgelehnt, die Phase C der neurologischen Rehabilitation verliert scheinbar an Bedeutung.
Interessant waren Schilderungen einer Teilnehmerin über ihre Präsenz bei Wach-OPs, in denen ein Sprachmonitoring angesetzt war – die erfahrene Überwältigung und Faszination sprangen auf alle Zuhörerinnen über, wenn auch nicht alle diese Tätigkeit ausführen möchten …
Weitere Inhalte waren die Situationen in MVZ (Zuständigkeiten, Leitungsfragen), Hospitationen (Einsatz von Praktikant:innen, und das pauschalierte Abrechnungsverfahren für Krankenhausfälle, die allseits berühmt berüchtigten DRGs (Diagnosis Related Groups). Hier zeigte sich großer Informations- und Redebedarf, da „Fehler“ (wie zu wenige oder zu viele Informationen, in Patient:innenakten) zu folgeschweren Zahlungsausfällen führen können. Daraus entwickelte sich die Idee, zum nächsten Klinikstammtisch einen ärztlichen Vertreter einzuladen, der zum Thema „DRGs und abrechnungsrelevante Aspekte“ referieren soll. Frau Dr. Samra Hamzic, dbs- Vertreterin für Klinikangestellte, wird einen Kollegen dazu einladen.
Termin für den nächsten Klinikstammtisch:
Donnerstag, 15.06.2023, online via Zoom von 18.30 Uhr bis 20.30 Uhr.
Eine Einladung erfolgt wie gewohnt per Mail und wird auch auf der Homepage des dbs unter der Rubrik ´Arbeitnehmer:innenˋ veröffentlicht.
Ute Hentschker-Ott, Beirat für Arbeitnehmer:innen im dbs
Die Arbeitnehmer:innenvertretung des dbs veranstaltet regelmäßig Arbeitnehmer:innentage zu allen aktuellen berufspolitischen Themen für Arbeitnehmer:innen.
Hier finden Sie Informationen über die bisherigen Arbeitnehmer:innentage und Aktivitäten des dbs-Beirats für Arbeitnehmer:innen.
An dieser Stelle können Betroffene oder interessierte Eltern bzw. Angehörige von sprach- und sprechgestörten Menschen Sprachtherapeut:innen in ihrer Nähe finden.
Exklusiv für dbs-Mitglieder:
Aktuelle Informationen, Verträge, Preisvereinbarungen, Servicepapiere etc.